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Donnerstag, 18.9.2014, 20.00 im MUG / EINSTEIN Halle 4

Blu Noise. Blu Boys. Blu Toys

Text und Elektronik 4


Elektronisch erzeugte, elektrisch verstärkte, handgezupfte getrommelte, mundgeblasene, stimmbandgenerierte Sounds treffen auf ausgehärtete, Form gewordene Bewegung von Gedanken, Wörtern, Bildern, Metaphern. Die Farbe Blau über allen Wassern und mit allen gewaschen.

Was bei diesem Experiment geschieht, lässt sich nicht in Worte fassen. Hinterher sind alle schlauer. Sicher ist einzig die Versuchsanordnung: Fünf Individualisten in einer konzertiert konzertanten Energieaktion. Blaues Rauschen über drei Frequenzkanäle:


1 BLU SHUHURU, Bluesband im Rockpopethno-Modus (Bunka, Janker, Schmidt).


2 MODULATED WORKS, Open-Source-Projekt mit E-Sounds-Free-Sounds-Konzept (Janker, Vollath, Pröll).


3 EIN DICHTER & MUNDWERKER aus dem literarischen Sprachlabor (Schmidt).


Der Rest ist blaue Theorie, etwa so:

Elektronisch erzeugte, elektrisch verstärkte, handgezupfte getrommelte, mundgeblasene, stimmbandgenerierte Sounds treffen auf ausgehärtete, Form gewordene Bewegung von Gedanken, Wörtern, Bildern, Metaphern. Die Farbe Blau über allen Wassern und mit allen gewaschen.


Der spielerische Wechsel von AGGREGATSZUSTÄNDEN: von fest zu flüssig zu flüchtig und wieder zurück. Zum Beispiel ein reißender, über Steine hüpfender, übers Ziel hinaus schießender BergB.A.C.H., der unversehens in einen coolen ruhigen See mündet. Nicht grün, sondern blau. Und dann wieder Wellen und Wellenlängen. Die ganze Bandbreite. Schnittmengen. Schmidtmengen. Interferenzen. Morphische Resonanzen.
Eine Begegnung von Spielweisen. Loslassen und aufeinander loslassen einlassen. Der Sprache den Sinn austreiben.

Die Wörter in den Un-Sinn treiben. In Bausteine Spielsteine zerlegen. Bauklötze staunen. Ausziehen bis auf den bloßen entblößten Rhythmus, den bloßen entblößten Klang. Die reine Körperlichkeit. Der unreine Klangkörper. Semantische Leerläufe. Instrumentale Dauerläufe. Unvorhersehbare Abläufe. Bedeutungsvoll aufgeladene Gitarren- Sax- und Bassläufe. Dazwischen darunter darüber das Rattan der Wörter und der Perkussion wie Kieselsteine, Rolling Stones und Donnerhall.


Bis zur Schmerzgrenze. Sprachgrenze. Die Grenzen der Sprache nicht als Grenzen der Welt, sondern ZUR Welt: Entgrenzung rufend! Die Welt reinlassen und für Momente alles rauslassen. Klischees über den Haufen spielen, sprechen, singen, schlagen. Zerspielt, zersprochen, zersungen, zerschlagen, derhaut. Texte Songs und Kakophonien. Räusche Geräusche blaues Rauschen. Spaß!


HANNES SCHMIDT

Dichter & Mundwerker. Auftritte (u. a. mit HANdS&fINGErs, Limpe Fuchs, Grace Yoon, Judith Egger, Roland HH Biswurm, Roland Schaeffer, Ramesh Shotam, Gunnar Geisse, Xizhi Nie


ROMAN BUNKA

(geb.1951) ist Gitarrist, Komponist, Oud-Spieler und ein Pionier der Weltmusik-Szene.In den siebziger Jahren spielte er mit Embryo, Charlie Mariano und Trilok Gurtu. In den Achzigern entdeckte er den Orient und arbeitete mit Mohamed Mounir, Abdo Dagir, den Dissidenten und Fathy Salama. In den Neunzigern begann er für Regiesseure wie Heiner Stadler, Fritz Baumann oder Doris Dörrie Filmmusik zu komponieren. Heute verbindet er diese Erfahrungen um als Grenzgänger neue Projekte zu präsentieren und den Dialog der Musikkulturen voranzutreiben.


GEORG JANKER

Grenzgänger zwischen Jazz & Avantgarde. Klassischer Improvisation & elektronischem Experiment. Zur Zeit mit Kontrabass und Modulenzfrequentator auf der Suche nach neuen Klangerfahrungen. Weigert sich aber mit niederbayerischer Sturheit, E-Bass zu spielen. Tanz-, Theater- und Kunstprojekte wie die (live comic) Mose-Show von Steffen Haas. Bands & Auftritte u. a. mit Piano Possibile. Scapelands. Ignaz Schicks DeCollage 3. Embryo. brackel 3. f.i.m.m.o. (first international micromodular orchestra). modulated works. ICI Ensemble.


FREDI PRÖLL

Seit 1989 Teilnahme an Workshops mit Vertretern der europäischen Improvisationsszene wie: Alexander v. Schlippenbach, Günter Baby Sommer, Wolfgang Fuchs, Georg Katzer, Maarten Altena, Urs Leimgruber.
Seither Konzentration auf improvisierte Musik. 


NORBERT VOLLATH

ist seit mehr als 30 Jahren als Komponist, Saxofonist und Bassklarinettist im Bereich Improvisation und unterschiedlichsten musikalischen Stilrichtungen tätig.


Er konzertierte, z.T. mit Unterstützung des Dt. Goetheinstituts, in Frankreich, Ungarn, Österreich, Tschechien, Slowakei, Schweiz, Niederlande und Schottland.


Schwerpunkte seiner musikalischen Arbeit sind die Realisierung von Improvisationskonzepten, Vertonung von Literatur, Stummfilmmusik, Ausstellungsmusiken, Konzepte für Performances und länderübergreifende Kooperationen.


 
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> vom 18.9.
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