signalraum – haines / ackroyd
signalraum – haines / ackroyd
▶ Konzert
Greg Haines / Poppy Ackroyd
Special Guest Carlos Cipa
Freitag, 24. Mai 2013, 20 Uhr
GREG HAINES neues Album WHERE WE WERE offenbart sich beim ersten Hören als Überraschung. Die stufenförmigen
Streicherparts, die eine so zentrale Rolle in seinen vergangenen Werken gespielt haben, sind verschwunden und wurden durch verschachtelte Spuren von Synthesizern ersetzt, die ihrerseits durch Aufnehmen und Abspielen auf Analogbändern
einen eigenen Klang bekommen haben. Jegliche Klavierparts wurden so weit transformiert und verfremdet, dass ihr ursprünglicher Klang teilweise kaum auszumachen ist. Augenblicke ruhiger, behäbiger Texturen sind immer noch
Auch wenn die Fertigstellung des Albums ein Jahr in Anspruch genommen hat, ist es stark von einer impulsiven Unmittelbarkeit geprägt. Die akustischen Instrumente wie Klavier, Vibraphone und andere perkussive Instrumente, die ihren Platz
auf dem Album gefunden haben, sind nicht das Resultat monatelangen Komponierens, sondern vollständig improvisiert
und oft komplett unverändert und roh übernommen worden. Die ursprüngliche Idee war es, diese ungeschliffenen,
verrauschten Tracks neu aufzunehmen. Im Laufe des Schaffungsprozesses wurde jedoch rasch klar, dass diese lockeren,nicht fertiggedachten Momente gerade das waren, was das Album ausmachen sollte - oft "neben der Spur" und "schief",
aber immer eine weitere Dimension zu diesem benebelten Analogsound hinzufügend. Jener handgemachte Zugang führte
dazu, dass nahezu alles auf altmodische Art aufgebaut wurde; nicht mit Mouseklicks, sondern mit zwei Händen die Knöpfe
drehend. – Aufgenommen auf eine alte analoge Bandmaschine.
Poppy Ackroyd, geboren in London, studierte als klassisch ausgebildete Musikerin und Komponistin Geige sowie Klavier.
Derzeit lebt sie in Edinburgh. Ihre Liebe zur zeitgenössischen Klaviermusik geht über die Tasten des Instruments hinaus und ist eine Entdeckungsreise in eine Welt des Sounds, die dem Korpus und seinem Innenleben entspringen. Sie erkannte rasch die Übertragungsmöglichkeit ihrer Klangrecherche auf die Beschffenheit der Geige und verbrachte die letzen Jahren mit
der Komposition delikat verschachtelter Musik, deren atmosphärische Klänge unbefangen und zugleich feinsinnig die
Manipulation der beiden Instrumente in vielschichtigen Tonspuren einfängt.
Ihr Debütalbum 'Escapement' folgt treu dieser Idee. Jeder Sound, mit Ausnahme von wenigen Field Recordings, ist allein
durch das ungewöhnlich neugierige Spiel mit Klavier und Geige entstanden. Die sieben Titel sind eine Kombination aus
Klaviermelodien und -akkorden - sowohl konventionell gespielt als auch mit Fingern gezupft und mit Plektren und E-Bow
bearbeitet -, gepaart mit Geigenmelodien und pizzicato Riffs, die abgerundet werden von raffiniert leichten Beats. Schlagen,
zupfen, klopfen, kratzen - nicht nur mit den Händen, sondern auch mit Schlagstöcken und kleinen Becken - entlocken dem
Korpus, Seiten und Dämpfern den besonderen Herzschlag des Klaviers.
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