signalraum – sound & vision 1

 
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sound and visionprogramm.html
signalraum für klang und kunsthttp://www.signalraum.de/













































Fr, 21.2.2014 im MUG / EINSTEIN Halle 4

Ausstellung bis Fr, 7.3.2014

SOUND AND VISION 1

Lecture-Performance-Sound-Installationen


Mit Verena Marisa (München), Lewis Kaye (Toronto), Jan Thoben (Berlin), Goran Vejvoda (Paris)


Vernissage 19 Uhr

Performances ab 20 Uhr



In diesem Jahr lässt sich der signalraum von der uralten, aber ungebrochen aktuellen Faszination der Verbindung zwischen Klang und Bild leiten und veranstaltet SOUND AND VISION 1. Es umfasst Ausstellungen, Installationen, Vorträge und Konzerte, die die künstlerische Kraft der gegenseitigen Bezugnahme von Klang und Bild untersuchen.


SOUND AND VISION 1 findet am Freitag, dem 21. Februar ab 19 Uhr statt und setzt sich aus einer Klanginstallation des kanadischen Künstlers Lewis Kaye, die auf die  Fotoinstallation SOUNDATION von Goran Vejvoda reagiert, sowie aus einem Konzertprogramm der jungen Münchner Komponistin Verena Marisa und Lecture Performances mit Kaye, Vejvoda, Kalle Laar und Jan Thoben zusammen. In dem dichten Programm geht es vor allem darum, zu erfahren, wohin sich die Praxis der künstlerischen Verbindung von Auditivem und Visuellem entwickelt, und was sich seit der pionierhaften Linzer Ausstellung SEE THIS SOUND, die Dieter Daniels 2009 entwarf, getan hat.



PROGRAMMÜBERSICHT


Jan Thoben, Musiker, Musikwissenschaftler und Kunsthistoriker aus Berlin, arbeitete 2009 zusammen mit Dieter Daniels an SEE THIS SOUND, einem umfassenden Kompendium, das unterschiedliche Bezüge von Klang-Bild-Beziehungen in Kunst und Wissenschaft aufzeigte. Im signalraum stellt er das damalige Konzept vor und verdeutlicht es mit Beispielen.


Der Münchner Soundarchivar und Klangkünstler Kalle Laar präsentiert verlorene Aspekte der Plattengeschichte. Ohne Anflüge von Nostalgie forscht er dem Vinyl und dessen Hülle als historisches Quellenmaterial nach. Das Material bezieht er dabei aus dem 1996 von ihm und der Fotografin Barbara Holzherr gegründeten TEMPORARY SOUNDMUSEUM, das aus einer umfangreichen und ständig erweiterten Sammlung zur Tonträger-Kultur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts besteht.


In seiner Lecture Performance stellt der in Frankreich lebende Musiker und Medienkünstler Goran Vejvoda fest, dass alle Kunstformen, die wir kennen, auf die eine oder andere Weise von irgendeiner wichtigen privaten oder staatlichen Organisation vertreten werden. Alle, außer der Klangkunst! Was macht also den Klang zu einem Alien, für das es keine solche Institution gibt? Die Vision eines Ortes, der diese Funktion erfüllen könnte, stellt Vejvoda mit der von ihm entworfenen SOUNDATION vor.


Gleichzeitig zeigt er in der benachbarten Halle eine Fotoinstallation zu seinem fiktiven SOUNDATION-Projekt: eine zwanzig Meter lange, eigens für den SIGNALRAUM geschaffene Bildcollage, die  sowohl für Lewis Kaye als auch für Verena Marisa zum Ausgangspunkt einer klanglichen Auseinandersetzung wird.


Lewis Kaye beschäftigt sich in seiner Lecture Performance und der Klanginstallation CROWDS: RE-SPACED damit, wie man Klangkunst, die sich oft durch spezifische Orts- und Situationsbezüge auszeichnet, in neue Ausstellungskontexte einfügen kann. Er verdeutlicht dies anhand eigener Arbeiten, die er zwischen 2002 und 2008 komponierte und deren Grundmaterial unterschiedliche Geräusche, die durch Menschenmengen erzeugt werden, sind. Jede der Arbeiten ist für eine andere Aufführungssituation geschaffen worden: als Audio CD, für mobile Medien, live Performance, Installation in einer Galerie, für Video oder Theater. In seiner Installation, die  während Kayes derzeitiger Residency an der Villa Waldberta in Feldafing entwickelt wird, konfiguriert er die Arbeiten im Zusammenspiel mit SOUNDATION neu.


Verbunden, ergänzt und kontrastiert wird der Abend mit einem besonderen Konzertprogramm des Ensembles um Verena Marisa.  Auch sie beziehen sich auf SOUNDATION und verwenden die Bildcollage als Partitur. Ein bewegtes Konzert, das auch die Zuhörer in Bewegung bringt.

Die Musiker verbinden Avantgarde, Klassik, Elektronik und Jazz zu einer eigenen Klangsprache. Im SIGNALRAUM tritt das Ensemble mit folgender Besetzung auf: Claas Krause (Gitarre), Jay Lateef (Drums, Percussion), Verena Marisa (Violine, Klavier, Theremin, Elektronik).



Die beiden Installationen sind in der Halle 3 drei Wochen lang zu sehen und hören. Die Ausstellung steht in Zusammenhang mit dem neuen Konzept des EINSTEIN, die Halle 3 stärker als Aufenthalts- und Ausstellungsraum zu nutzen und entsteht in Kooperation mit dem EINSTEIN.

 
Goran Vejvoda © "Dematerilization 2" 
2001 ▶