signalraum – vo1ces

 
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signalraum für klang und kunsthttp://www.signalraum.de/













































Mi, 9.4.2014 im MUG / EINSTEIN

VO1CES

Ein Festival für Stimmen und Elektronik

Kuratiert und konzipiert von Horst Konietzny


INSTALLATION ab 12 Uhr in Halle 3. Eintritt frei


  1. 1.KONZERT 19 Uhr in Halle 4.

Julia Mihály (Stimme / Elektronik)

Sainkho Namtchylak (Stimme) / Klaus Treuheit (Piano)


  1. 2.KONZERT 21 Uhr in Halle 4.

Alex Nowitz (Stimme / Elektronik)

Diana Syrse (Stimme / Elektronik)

Christian Reiner (Stimme) / Kostas Theodorou (Bass / Percussion)



Der 9. April im SIGNALRAUM steht ganz im Zeichen der Stimme und des Austestens ihrer Möglichkeiten und Grenzen. Am Nachmittag wird in Halle 3 installativ gesungen. Die Sängerinnen, die im halbstündlichen Turnus wechseln, befinden sich in einem abgedunkelten Raum und singen ganz für sich. Mit dem Rücken zum Publikum. Dabei ist das gesamte Spektrum von SolistInnen bis zu kleinen Chören vertreten: ob klassisch, unabhängig, experimentell, frei jodelnd, immer nur der Lust am Gesang verpflichtet. Idee der Installation ist, einen Raum zu schaffen, der von Stimmen erfüllt ist. Stimmen, die sich an keinen Adressaten richten. Die den inneren Stimmraum des Sängers ausmessen. Die aus sich heraus da sind. Nicht nach Beifall verlangen, sondern Grenzen ausmessen und überschreiten.


KONZERTE


Abends setzt sich das Thema in zwei Konzerten fort. Im 19-Uhr-KONZERT präsentiert Julia Mihály Ausschnitte aus ihrem jüngsten Programm [trigger me] für Stimme und Elektronik. In der Kombination mit Live-Elektronik wird die Stimme zur Keimzelle des gesamten klanglichen Materials. In Echtzeit aufgenommen und so verfremdet, dass neue Klangspektren entstehen, wird sie zum interaktiven Gegenspieler ihrer selbst. [trigger me] umfasst Werke unterschiedlicher Komponisten, die zum Teil eigens für Julia Mihály komponiert wurden.




Anschließend gibt es eine Begegnung zwischen der tuwinischen Sängerin Sainkho Namtchylak und dem deutschen Pianisten Klaus Treuheit. Sainkho Namtchylak ist eine künstlerische Nomadin, die sich sowohl zwischen verschiedenen Kulturen als auch zwischen Genres wie Jazz, Weltmusik oder Elektronik in Kooperationen mit unterschiedlichsten Künstlern hin und her bewegt.


Das 21-Uhr-KONZERT besteht aus stimmlichen und elektronischen Beiträgen von Alex Nowitz, Diana Syrse und Christian Reiner, begleitet von Kostas Theodorou (Bass, Percussion) sowie einer anschließenden Improvisations-Session aller SängerInnen.
Für den Stimmkünstler Alex Nowitz sind Singen und andere kunstfertige Veräußerungen der Stimme übersteigerte, aber lebensnotwendige Formen der Präsentation des Ichs. Er kombiniert diese mit einer elektronischen Bearbeitung in Echtzeit durch sogenannte Gestural Controllers, gestengesteurte Fernbedienungen, mit denen er elektronische Signale an einen Computer sendet. „Die klangästhetische Aufweichung, die sich in diesem Prozess zwischen Mensch und Maschine vollzieht, entfesselt eine Kraft, bei der sich beide Bereiche in einem Maße durchdringen, so dass viele neue Stimmen – ausgehend von einem einzigen Stimmapparat – generiert, nebeneinander und übereinander gestellt werden und damit in der Summe ihrer Erscheinungsformen ein neues, vielschichtiges Bühnen-Ich bilden“ (Alex Nowitz). 
Die mexikanische Sängerin und Komponistin Diana Syrse greift auf verschiedene stimmliche Techniken des 20. Jahrhunderts zurück. Diese wurden zum Großteil von KünstlerInnen entwickelt, die Stimme in Kombination mit Elektronik, Medien und Objekten nutzen, und basieren auf dem Einfluss der Weltmusik.




Der Sänger Christian Reiner aus Wien ist ein wunderbar wandelbarer Gränzgänger zwischen Text und Musik.  Sein 2012 bei ECM erschienenes Hölderlin Album ist ein absoluter Hörtip:  In der Tat ist Christian Reiners Einspielung von einer unerhörten, hypnotischen Intensität. Die karge, abstrakte Sprache Hölderlins: Tag, Schnee, Frühling, Schimmer, Himmel, Bilder, Sonne, Mensch, Licht. Reiners Stimme, die die alten Gluten in dieser erloschenen Sprache spüren lässt. Und ebenjene Pausen, die dem Zuhörer den Raum geben, inmitten des Schweigens nach seinen eigenen inneren Himmels-, Frühlings-, Schnee- und Sonnenbildern zu suchen.

Christoph Winder, Der Standard


Er wird begleitet von dem  mazedonischen Musiker Kostas Theodorou.



Ablauf der INSTALLATION am 9. April 2014


12.00 Klara Li

Wenn Klara Li singt, ist ihr Gesang wie die ganze Frau: im Genre kaum festzulegen, frei in der Form, dennoch streng gefasst. Steppenlieder aus der inneren Mongolei mischen sich mit improvisiert Gregorianischen Gesängen und der Folklore Moldaviens… Vor allem ist da die eigene Lyrik zu zu erwähnen, gesprochen und vertont. Die Stimme hell und transparent entführt die Seele durch ein gesungenes Kirchenfenster .“

(Christian Wolter, Stuttgart


12.30 Diana Syrse

Melodies from the silent mind.

Listen to melodies with different vocal techniques from around the world, meditate and sing along if your heart demands it.


13.00 Gustavo Castillo

an electro acoustic collection based on Lorca, a sort of dream sequence with live modulation


13.30 Thomas Smith

an electro acoustic collection based on Lorca, a sort of dream sequence with live modulation


14.00 Maria Jose Rodrigues

Untersucht den Zyklus des Lebens und der Liebe einer Frau mit Musik unterschiedlicher Stilrichtungen. Manche dieser Momente zeugen von großem körperlichem Ausdruck, manche sind eher intim, aber dennoch intensiv. Es geht dabei um die Unmöglichkeit, ein Gefühl auszudrücken und gleichzeitig beim Singen in die Stimme zu übertragen.


14.30 Isabel Haase

Eine bildende Künstlerin auf Exkursion in Räumen der Stimme


15.00 Sandra Hollstein, Andrea Pancur, Karin Sommer

Dreifaches Anarcho-Jodeln


15.30 Sainkho Namtchylak

siehe 19-Uhr-KONZERT


16.00 Christian Reiner

siehe 21-Uhr-KONZERT


16.30 Samuel Pende-Bayne

Bariton


17.00 Alex Nowitz

siehe 21-Uhr-KONZERT


17.30 John JJ Jones

Setzt verschiedene Arten von Stimmklängen ein, um hauptsächlich mit dem Raum zu kommunizieren. Er lässt sich dabei wesentlich von der Frage leiten, was für Lieder und Klänge er erzeugen kann, die ihn in dieser akustischen Umgebung reizen. Dabei sing er Poplieder aus seiner Jugend genau wie rein Improvisiertes, Vokalisiertes.


18.00 JP Chor

gemischter Chor mit breitem Repertoire


18.30 Attac Chor

Chor des globalisierungskritischen Netzwerks attac, dessen Repertoire sich gegen soziale Ungerechtigkeit, Krieg, Ausbeutung, Unterdrückung, Raubtier-Ökonomie und Rassismus richtet.


 
Sainkho Namtchylak 
© Dickson Dee ▶
Christian Reiner
© Tibor Kiss ▶